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Rückschau auf das letzte Jahr-Teil 2

Nun, ich besitze keine Nähmaschine. Also dauerte es eine Weile die Röcke fertig zu stellen – inzwischen bin ich auch per Hand recht schnell beim Nähen, aber reiche noch lange nicht an die Geschwindigkeit einer Nähmaschine heran. Der Rock hat etwa einen Monat in Anspruch genommen. Bei dem ockerfarbenen Überrock habe ich keine Ahnung wie lange es sich hinzog. Der zweite Überrock sollte aus Organza bestehen, aber da sich dieser Stoff als unglaublich widerspenstig erwies, habe ich’s damit aufgegeben.
Für die Armschienen fand ich in der eBucht ein farblich passendes Leder. Leider stellte es sich als Spaltleder heraus, so dass ein besonders starkes Finish nötig wurde um die Oberfläche glatt und weniger empfindlich gegenüber Kratzern zu machen. Vorlage für die Form war eine meiner alten Armschienen. Bei der Verzierung habe ich mich von verschiedenen Ornamenten inspirieren lassen. Diese wurden dann mit einem Rillenzieher ins Leder geschnitten und die Oberfläche versiegelt. Danach lagen die Stücke sehr lange in der Gegend rum, weil das Locheisen verschwand. Es ist noch nicht wieder aufgetaucht. Aber inzwischen sind die Armschienen fertig. Bei einer der beiden habe ich noch einen Teil der Ornamente mit Messingdraht nachgezogen. Vielleicht kommt irgendwann auch die andere dran.
Abgesehen von einem schönen Spazierstock, den ich bisher noch nicht auftreiben konnte, stand also nur noch passender Schmuck auf der To-Do-List. Wirklich tolle Ohrringe habe ich bei cherrywhisper erstanden.  Doch warum auch den Rest kaufen, wenn man noch viele, viele Fläschlein mit Perlen rumstehen hat? Mein Buch zu Thema Perlenschmuck wohnte schon seit einiger Zeit bei Olga, also hieß es: Selbst kreativ werden! Basierend auf einem Perlenkragen in Netztechnik entstand so jenes Collier, verziert mit einem Bernsteinanhänger meiner Großmutter:
Später entdeckte ich hier in Kassel auf der Friedrich-Ebert-Straße, Nähe Haltestelle Querallee, einen kleinen Laden nur für Perlen; Perlensucht der allzu treffende Name. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt wie viel in diesem winzigen Lädchen los ist – ich war da drin noch nie der einzige Kunde. Und das Wichtigste: Die Rocailles, die es dort gibt, haben sehr gute Qualität. Nur leider ist die Auswahl an Brauntönen recht begrenzt. Das hielt mich jedoch nicht davon ab, ein Collier mit Zahnrädern zu entwerfen:
Sobald ich passende Brauntöne habe, wird das Ganze nochmal gefädelt. Zahnrädchen hab ich noch genug.
So dann wäre der Plan erfüllt – mit Ausnahme des Spazierstocks; dieser wird mit einem alten, halbdurchgerosteten Kochtopf substituiert: