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Aquarell | Vier Jahreszeiten

Eigentlich wollte ich nur ein paar Maltechniken ausprobieren und dann ist es doch wieder ein richtiges ausgefeiltes Bild geworden. Diesen Prozess kann man sehr gut nachvollziehen, da ich jedesmal ein Photo gemacht habe, wenn das Bild zum Trocknen zur Seite gelegt wurde. Dadurch erhält man nicht nur den Zeitraffer der vier Jahreszeiten sondern auch der verschiedenen Entstehungsstadien

Der Frühling

Für alle anderen Jahreszeiten hatte ich sofort eine Idee, nur beim Frühling tat ich mich schwer. Dann sah ich ein Bild eines Buschwindröschens und da machte es Klick. Da ich mich schon zu Beginn entschieden hatte alle Bilder als Aufsicht zu gestalten, konnte ich dann die Negativtechnik nutzen, die makoccino hier in erklärt. Ich habe es mir allerdings einfach gemacht und die Blüten mit Maskiergummi behandelt.

Der Sommer

Auch hier wurden die Muscheln und Steine für die Arbeiten am Hintergrund mit Maskiergummi abgedeckt. Um die Sandstruktur zu erzielen habe ich auf die feuchte Hintergrundfarbe Kochsalz gestreut. Das hatte im ersten Versuch nicht den gewünschten Effekt. Deshalb nutze ich für den zweiten Anlauf mehr Farbe, mehr Wasser und mehr Salz (fast eine geschlossene Schicht). Während des Trocknens habe ich außerdem rote und dunkelbraun/schwarze Farbe über das Ganze gespritzt für noch mehr Körnung.

Nach dem ich die Muscheln und Steine ausgearbeitet hatte, kam ganz zum Schluss noch der Meerschaum mit weißer Tusche dazu. Die weiße Tusche von Windsor und Newton haben ich beim Inktober 2016 entdeckt und sie ist seither eines meiner liebsten Materialien.

Der Herbst

Dieses Jahreszeit gefällt mir in der Ausführung am wenigstens. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich ein selbstgeschossenes Photo als Vorlage genommen habe und die Farbstimmung der Malerei dem Photo so gar nicht ähnlich ist.

Beim Ausarbeiten der feinen Ränder der Ulmenblätter ist der Maskiergummi leider etwas zu dünn geraten. Den durchscheinenden Hintergrund habe ich mit etwas welkem Blatt kaschiert.

Der Winter

Schneekristalle erscheinen immer wahnsinnig kompliziert, aber die Kristallstruktur gibt drei Winkel vor, entlang derer sich der Kristall ausdehnt bzw. endet. Wenn man also einmal die drei Hauptachsen festgelegt hat, braucht man nicht mehr groß nachzudenken.

Der Hintergrund ist wieder mit Salz für den frostigen Effekt gestaltet. Im richtigen Winkel sieht man sogar die Salzrückstände glitzern.